Welwitschia mirabilis

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Die hier angebotenen Pflanzen sind etwa 1 Jahre alt und haben die empfindliche Zeit, in der Welwitschiasämlinge sehr anfällig für Pilzinfektionen sind, schon hinter sich gebracht. Die Blattlänge beträgt ca. 5 cm, die Keimblätter sind noch grün. Das Substrat ist eine Bims/Quarzsand Mischung.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Eine interessante Beschreibung zu Geschichte und Biologie dieser Pflanze und ein wirklich beeindruckendes Foto (das wir hier leider nicht direkt zeigen dürfen) finden Sie bei GONDWANA-COLLECTION:

Der österreichische Naturkundler und Botaniker Friedrich Welwitsch war von Ehrfurcht ergriffen, als er am 3. September 1859 in Südangola auf eine Pflanze traf, die ganz anders war als alle, die er kannte. Wie berichtet wird, war er so überwältigt von seinem Fund, dass er auf die Knie sank und minutenlang auf die unglaubliche Pflanze starrte. Später notierte er: „Ich bin überzeugt, dass ich das schönste und großartigste botanische Wunder gesehen habe, das im tropischen südlichen Afrika zu finden ist.“ (Der Maler und Forscher Thomas Baines fand 1861 eine Welwitschia im trockenen Flusslauf des Swakop.)

In Kreisen der Wissenschaft stiftete die Welwitschia einige Verwirrung, denn es war unklar, wo sie eingeordnet werden sollte. Man nimmt an, dass sie einer prähistorischen Flora entstammt, von der wir nur durch Fossilien Kenntnis haben. Deshalb wird sie gerne als ein ‚lebendes Fossil‘ bezeichnet. Ihre Vorfahren werden im Jura (vor 199,6 – 45,5 Mio. Jahren) vermutet. In jener grauen Vorzeit gab es große Mengen an Gymnospermen (Nacktsamern), die sich anpassten und überlebten, als das Klima trockener wurde.

Die Wissenschaftler richteten für die ‚neue‘ Pflanze schließlich eine eigene Kategorie in der Ordnung der Gnetales ein – die Familie der Welwitschiaceae, mit nur einer Gattung und nur einer Art. Zu Ehren des österreichischen Bontanikers wurde die Art Welwitschia mirabilis getauft. Das lateinische Wort ‚mirabilis‘ bedeutet bewundernswert oder erstaunlich. Auf Nama heißt sie !kharos oder khurub, auf Afrikaans tweeblaarkanniedood, auf Herero onyanga und auf Damara nyanka.

Die Lebensspanne dieser Pflanze liegt zwischen 500 und 1.500 Jahren; einige Exemplare werden sogar auf fast 2.000 Jahre geschätzt. Dennoch bringt die Welwitschia in ihrem Leben nur zwei ledrige, breite Blätter hervor, die aus ihrem holzigen Stumpf wachsen und bis zu drei Meter lang werden. Wind und Wetter spalten und zerfransen die Blätter im Laufe der Zeit, so dass es oft nach vielen Blättern aussieht.

Leben und Fortpflanzung der Welwitschia sind ein Kampf gegen viele Widrigkeiten. Von tausend Samen reift nur einer zur Keimfähigkeit heran; damit er tatsächlich keimt, benötigt er 25 mm Regen. Und gerade auf Regen kann man sich in der Namib nicht verlassen: In Küstennähe liegt der Niederschlag im Schnitt nahe Null, nur weiter landeinwärts können zu Beginn des Jahres knapp 100 mm Regen erwartet werden. Welwitschias nehmen durch winzige Poren auf ihren Blättern und durch flache, nach seitwärts wachsende Wurzeln Nebelfeuchtigkeit auf, während die langen Pfahlwurzeln auf der Suche nach unterirdischem Wasser tief in den Boden hineinwachsen.

Die beiden Geschlechter der Pflanze lassen sich durch ihre orange-roten Zapfen unterscheiden: weibliche Zapfen sind größer und spindelförmig, männliche Zapfen sind kleiner und länglich. Zu den Bestäubern gehört ein gelb-schwarzes Insekt, Odontopus sexpunctatus, das häufig auf Welwitschias anzutreffen ist. Vermutlich spielen Fliegen, Wespen und Bienen ebenfalls eine Rolle. Die Welwitschia mirabilis steht unter Naturschutz. Sie gehört zur faszinierenden Kaokoveld-Flora und kommt nur in der Namib vor. Vereinzelte Welwitschia-Gemeinschaften sind im gesamten Küstenstreifen von Mossamedes/Namib in Südangola bis zum Kuiseb-Lauf in Namibia und bis zu 100 km landeinwärts zu finden.

Nach wie vor verblüfft die Welwitschia Botaniker und Betrachter. Sie nimmt einen stolzen Platz auf der Liste der wunderbaren Arten ein, die in Namibia zu Hause sind, und sie zählt zu den 200 endemischen (oder fast endemischen) Arten im Lande. Die Welwitschia ist eine Pflanze wie keine andere, sie ist im wahrsten Sinne des Wortes einzigartig.

Die Erlaubnis, diesen Text auf der Webseite von ExoticPlants abzudrucken, wurde von Gondwana Collection Namibia, PO Box 80205, Windhoek, Namibia | 42 Nelson Mandela Avenue, Klein Windhoek, am 27.12.2018 erteilt.

 

Auszug aus Wikipedia:

Die Welwitschie (Welwitschia mirabilis) ist die einzige Art der Gattung Welwitschia in der Familie der Welwitschiagewächse (Welwitschiaceae). Sie gehört zur nacktsamigen Ordnung der Gnetales und wächst endemisch in der Wüste Namib im südlichen Afrika. Aufgrund ihres häufigen Vorkommens ist die Welwitschie unter anderem im Wappen Namibias, Wappen der Stadt Swakopmund und Wappen der Region Kunene abgebildet. Obwohl die Pflanze mehrere hundert Jahre alt wird, besitzt sie nur ein einziges Blattpaar.

Namen

Der österreichische Arzt und Botaniker Friedrich Welwitsch entdeckte diese Pflanze im Jahre 1859 in der Nähe von Cabo Negro in Angola (15–16° S). In einem Brief an Sir William Jackson Hooker, den Leiter der Royal Botanic Gardens Kew, London, vom 16. August 1860 berichtete er erstmals über diese Pflanze. 1862 sandte er Joseph Dalton Hooker, ebenfalls in Kew, ein Exemplar, der die Pflanze 1863 wissenschaftlich beschrieb[1] und sie nach dem Entdecker benannte. Dieser hatte jedoch den Namen Tumboa nach der einheimischen Bezeichnung empfohlen. Hooker äußerte sich über die Pflanze folgendermaßen: It is out of the question the most wonderful plant ever brought to this country, and one of the ugliest.[2] („Dies ist ohne Frage die wunderbarste Pflanze, die je in dieses Land gebracht wurde, und eine der hässlichsten.“)

In Angola wird die Pflanze n’tumbo genannt, was so viel wie „Stumpf“ bedeutet. Die Nama nennen sie ǃkharos oder auch khurub, die Damara nyanka. Die Herero nennen sie onyanga, was „Wüstenzwiebel“ bedeutet. Das Mark wurde früher – roh oder in heißer Asche gebacken – gegessen. Auf Afrikaans heißt sie tweeblaarkanniedood, was etwa „Zwei-Blatt-kann-nicht-sterben“ bedeutet.

Erscheinungsbild

Welwitschie in Namibia (Größenvergleich)

Männliche Welwitschia mirabilis mit zapfenförmigen Blütenständen

Welwitschia mirabilis

Die ausdauernde Pflanze besitzt einen kurzen, rübenförmigen Stamm, der aus dem Hypokotyl hervorgeht, eine tiefreichende Pfahlwurzel und zwei Laubblätter, die die Keimblätter ersetzen.

Der Stamm ist verholzt und wird oberirdisch meist rund 50 Zentimeter hoch, maximal 1,50 Meter. Er erreicht einen Durchmesser von bis zu einem Meter und weist Jahresringe auf. Einzelexemplare besitzen einen Umfang von bis zu 8,7 Metern. Die Oberseite des Stammes ist eine konkave Scheibe, da der terminale Apex das Wachstum sehr früh einstellt. Nahe der Blattbasis entspringen die Blütenstände. Das Sekundärholz besitzt Tracheen, eigentlich ein typisches Merkmal der Angiospermen.

Die beiden Laubblätter können über 2,5 Meter lang werden, manche Berichte sprechen von 6,2 Metern. Am Blattende sterben sie ab und verwittern, die ältesten lebenden Teile können jedoch 10 Jahre alt werden. Da das Hypokotyl sich mit zunehmendem Wachstum auffaltet, reißen die Blätter häufig auf und täuschen so mehrere Blätter vor. In der Umgebung des Brandbergs wurden jedoch Individuen gefunden, die tatsächlich zwei Blattpaare besitzen. Das tritt bei rund 5 % der Population auf. Die Blätter wachsen an einem basalen Meristem. Das Blattwachstum beträgt durchschnittlich 0,17 bis 0,83 Millimeter pro Tag. Die Jahreswerte variieren je nach Standort zwischen 40 und 409 Millimeter pro Jahr. Es besteht jedoch kein signifikanter Zusammenhang zwischen Blattwachstum und Niederschlagsmenge. Bedeutender dürfte die Wasserverfügbarkeit in den tieferen Bodenschichten sein. Die Leitbündel der Blätter können anastomosieren oder blind im Mesophyll enden. Das ist einzigartig unter den Gymnospermen.

Ihr Wurzelwerk breitet sich unterirdisch über einen Radius von 15 Metern aus. Darüber hinaus hat die Pflanze eine Pfahlwurzel. Dass die Wurzeln den Grundwasserhorizont erreichen, ist wahrscheinlich, aber nicht gesichert, da sich die Wurzeln in einem harten, Calcit-verkitteten Kies verlieren. Die Wurzeln reichen bis in drei Meter Tiefe.

Fortpflanzung

Blütendiagramm einer männlichen Blüte.
S = rudimentäre Samenanlage

Die Welwitschie ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), d. h. es gibt weibliche und männliche Pflanzen. Die Blüten befinden sich in zapfenartigen Blütenständen und sitzen in der Achsel von Deckschuppen.

Männliche Blüten

Die Hülle der männlichen Blüten besteht aus zwei kreuzgegenständigen Brakteenpaaren. Die sechs Staubblätter stehen in einem Wirtel und sind an der Basis miteinander verwachsen. Jedes Staubblatt trägt drei miteinander verwachsene Pollensäcke. Die männlichen Blüten enthalten an der Spitze immer eine rudimentäre Samenanlage, die von einem ebenfalls rudimentären Brakteenpaar umgeben ist. Diese Samenanlage produziert Nektar, der zu rund 50 % aus Zucker besteht. Die sterilen weiblichen Samenanlagen und die Nektarproduktion können als evolutionär gescheiterter Versuch zur Bildung einer bisexuellen Blüte betrachtet werden.[3] Die Pollensäcke öffnen sich wie bei den anderen Vertretern der Gnetopsida mit einem Exothecium in Form von oft nur kurzen Schlitzen. Bei der Welwitschie wird der Pollen beim Austrocknen der Pollensäcke nach außen gepresst, was durch die Anordnung von Wandverstärkungen im Exothecium verursacht wird.

Der männliche Gametophyt besteht aus der spermatogenen Zelle und zwei weiteren Zellen. Die spermatogene Zelle teilt sich zu zwei Spermazellen. Die Befruchtung erfolgt über einen Pollenschlauch (Siphonogamie).

Weibliche Blüten

Blütendiagramm einer weiblichen Blüte.
S = Samenanlage

Weibliche Welwitschia mirabilis mit zapfenförmigen Blütenständen

Die weiblichen Blüten sind von zwei miteinander verwachsenen Brakteenpaaren umgeben. Bei der Samenreife wird das innere Brakteenpaar hart, das äußere bildet Flügel. Jede Blüte enthält eine aufrechte Samenanlage. Das Integument ist zu einer langen Mikropyle ausgezogen, an der ein Befruchtungstropfen, der auch als Nektar fungiert, ausgeschieden wird.

Der weibliche Gametophyt entsteht aus freien Kernteilungen aus allen vier aus der Meiose hervorgehenden Kernen und anschließender Zellwandbildung. Er kann bis zu eintausend Zellen umfassen. Es werden keine Archegonien gebildet, die Eizellen sind nicht von den übrigen Zellen des Archegoniums zu unterscheiden. Der Gametophyt wächst dem Pollenschlauch entgegen, indem er schlauchartige Strukturen ausbildet.

Bestäubung und Samenbildung

Die Pflanzen werden von Insekten bestäubt, als Kandidaten werden Wanzen und Wespen diskutiert. Die Wanze Probergrothius sexpunctatis ernährt sich vom Nektar, Bestäubung wurde jedoch noch nicht eindeutig nachgewiesen. Die Blüte erfolgt vom Hochsommer bis Herbst, die Samen reifen im Frühjahr und werden durch Zerfall der Zapfen freigesetzt. Die Samen sind rund 3,5 × 2,5 Zentimeter groß und besitzen einen papierartigen Flügel. Die Ausbreitung erfolgt durch den Wind. Die Samen bleiben einige Jahre keimfähig und keimen nur nach stärkeren Regenfällen. Aus den rund 10.000 bis 20.000 Blüten pro Pflanze und Jahr entstehen insgesamt nur rund 20 bis 200 keimfähige Samen.

Jungpflanzen

Welwitschia mirabilis, junge Pflanze

Junge Pflanzen sind am Naturstandort sehr selten zu finden. Keimlinge können sich nur nach – sehr seltenen – Extremniederschlägen etablieren, wodurch die Altersstruktur stark diskontinuierlich ist. Der Oberboden muss komplett durchfeuchtet sein, damit die Wurzeln der Jungpflanzen in größere Tiefen vordringen können. Die zwei Keimblätter können bis zu 1,5 Jahre photosynthetisch aktiv sein und sterben danach ab. Schon zuvor entwickelt sich das einzige Laubblattpaar.

Alter

Radiokohlenstoffdatierung hat für die untersuchten Pflanzen ein Alter von 500 bis 600 Jahren ergeben. Für die größten Exemplare der Art wird durch Extrapolation dieser Ergebnisse ein Alter von bis zu 2000 Jahren geschätzt.

Verbreitung

Verbreitungsgebiet der Welwitschia mirabilis

Die Art ist in der Wüste Namib beheimatet; ihr Areal umfasst Teile der Staaten Namibia und Angola. Das Areal beginnt im Norden am Nicolau-Rivier nördlich von Namibe (Angola) und reicht rund 1200 km nach Süden bis zum Kuiseb-Rivier bei Gobabeb (Namibia). Sie ist allerdings nie direkt an der Küste zu finden. Der mittlere Jahresniederschlag an ihren Wuchsorten reicht von 10 mm in Küstennähe bis zu 250 mm in der Mopane-Savanne.

In manchen Gebieten der zentralen Namib ist die Welwitschie die dominante Pflanze. Die höchste Dichte erreicht sie in einer Entfernung von 50 bis 60 km von der Küste. Das Zentrum der Verbreitung ist die „Welwitschia-Vlakte“ (Welwitschia-Fläche) im Dreieck zwischen Khan und Swakop-Rivier. Die Gesamtindividuenzahl in diesem Gebiet wurde auf 5000 bis 6000 Pflanzen geschätzt. Dieses Gebiet ist Teil des Namib-Naukluft-Nationalparks. Die „Welwitschia-Vlakte“ steht seit 2002 auf der Tentativliste der UNESCO als Welterbe.

Unterarten

Nach neueren Erkenntnissen unter anderem des Botanischen Gartens Berlin-Dahlem ist diese Gattung nicht monotypisch. Welwitschia mirabilis wird demnach in zwei Unterarten aufgegliedert, die sich in ihrem Areal und in der Morphologie unterscheiden.

Die Unterart Welwitschia mirabilis subsp. mirabilis wächst in Angola. Die männlichen Zapfen sind glatt, bräunlich und ohne deutliche Wachsschicht. Die Blütenstandsachsen sind meist 5 bis 11 Zentimeter lang, die sekundären Achsen bis 2 Zentimeter. Die größten männlichen Zapfen sind 30 bis 45 Millimeter lang. Die Brakteenpaare überlappen sich rund 2 Millimeter. Die Brakteen sind zu mehr als drei Viertel der Länge verwachsen, der Rand der Brakteen ist glatt.

Die Unterart Welwitschia mirabilis subsp. namibiana Leuenberger wächst in Namibia. Die männlichen Zapfen sind gefurcht, grünlich oder lachsfarben und mit deutlicher Wachsschicht. Die Blütenstandsachsen sind rund 7 bis 15 Zentimeter lang, die sekundären Achsen bis 7 Zentimeter. Die größten männlichen Zapfen sind 20 bis 30 Millimeter lang. Die Brakteenpaare überlappen sich rund 1 Millimeter. Die Brakteen sind zu ein bis zwei Drittel der Länge verwachsen, der Rand der Brakteen ist zerfranst.

Physiologie

Wasseraufnahme

Welwitschia mirabilis, Nahaufnahme von Blättern und Blütenstand

Vielfach wird angeführt, die Welwitschie nehme ihren Bedarf an Wasser als Tau über die Blätter oder auch über ein oberflächennahes Feinwurzelsystem auf.

Die Welwitschie besitzt jedoch keine morphologischen Strukturen zur Aufnahme von Wasser über die Blätter. Die Blätter sind typisch xeromorph aufgebaut: Sie besitzen eine dicke Cuticula, die Spaltöffnungen sind eingesenkt, die Spalten sind besonders cutinisiert (Akkrustierung) und damit wasserabweisend. Zudem reicht der Nebel selten zu den Hauptvorkommen der Welwitschie und die Tau-Mengen reichen für die gemessene Pflanzenverdunstung nicht aus. Außerdem erreicht die Pflanze ihr morgendliches Wasserpotential bereits im Laufe der Nacht, lange bevor der Nebel einfällt. All das spricht für den Boden als alleinige Wasserquelle.

Versuche mit radioaktiv markiertem Wasser ergaben zwar, dass die Blätter Wasser aufnehmen können, jedoch nur sehr langsam und durch passive Diffusion, sodass diese keinen nennenswerten Beitrag zur Wasserversorgung leistet.

Allerdings dürfte die Aufnahme von Tau über oberflächennahe Feinwurzeln eine gewisse Rolle in der Wasserversorgung der Pflanze spielen. Schätzungen sprechen von einem Äquivalent von 50 mm Jahresniederschlag.

Inhaltsstoffe

Wie für Xerophyten vielfach typisch, enthalten die Blätter der Welwitschie recht hohe Konzentrationen anorganischer Ionen (in der Vakuole), wobei in den jungen Blattabschnitten Kalium– und Chlorid-Ionen dominieren, in älteren Abschnitten nimmt der Natrium-Anteil deutlich zu, da das phloemmobile Kalium in die jungen Abschnitte verlagert wird, so ändert sich das K/Na-Verhältnis von 5:1 im Meristem zu 1:4 an der Blattspitze. Zum osmotischen Ausgleich wird im Cytosol vor allem Prolin gebildet.

Die organischen Säuren, wie Äpfelsäure, Citronensäure, Isocitronensäure und Chinasäure, erreichen in Summe einen Gehalt von über 100 mmol/kg Trockengewicht.

Das Samenöl der Welwitschie enthält – wie auch das von GnetumCyclopropene. Damit besitzen diese beiden Gattungen eine Sonderstellung gegenüber den anderen Gymnospermen, inklusive Ephedra, die alle Δ5-Fettsäuren enthalten. Mit ihrem Fettsäurespektrum steht Welwitschia den Malvales nahe, die aber zu den Angiospermen gehören.[4]

Gaswechsel

CAM-Stoffwechsel

Welwitschie in Namibia, südlich Swakopmund, zum Schutz eingezäunt. Größe: etwa mannshoch, geschätztes Alter: 1500 Jahre.

Die Diskussion, ob die Welwitschie eine CAM-Pflanze ist, ist nach dreißig Jahren noch nicht endgültig beendet, obwohl sich die Anzeichen dafür mehren.

Die δ-13C-Werte (zur Erklärung der Zahlenwerte siehe Isotopendiskriminierung) liegen in der „Welwitschia-Vlakte“ mit –17,5 ‰ bis –19,5 ‰ zwischen den Werten für C3- und C4-Pflanzen, was für CAM sprechen würde. In der Savanne erreicht Welwitschia jedoch Werte von –23,3 ‰ und entspricht eher einer C3-Pflanze. Auch eine hohe Aktivität der PEPCarboxylase und Labor-Gaswechselmessungen sprechen für den CAM-Metabolismus. In einer neueren Publikation konnten von Willert et al. (2005) zwar auch im Gelände eine nächtliche CO2-Aufnahme zeigen, die jedoch nur 4 % der CO2-Aufnahme während 24 Stunden entsprach. Die höchsten Raten lagen bei 0,2 µmol/(m2·s). Diese nächtliche CO2-Aufnahme trat im Dezember und Januar auf, also im Sommer der Südhalbkugel. Diese Werte sprechen zumindest für ein sogenanntes CAM-cycling, d. h. die Refixierung des Atmungs-CO2. Die Blätter enthalten hohe Konzentrationen von Malat und Citrat. Bedingt durch die extrem hohe Variabilität im Blatt konnten von Willert et al. jedoch keine diurnale Änderung der Säurekonzentration zeigen. Das wäre jedoch der deutlichste Hinweis für den CAM-Stoffwechsel gewesen.

Gegen einen CAM-Stoffwechsel sprechen der xeromorphe Bau und der geringe Wassergehalt der Blätter, der ansonsten für CAM-Pflanzen typisch ist. Ebenso dagegen spricht, wie oben erwähnt, der fehlende Nachweis einer diurnalen Säureänderung.

Photorespiration, Photoinhibition

Die Welwitschie hat an ihrem natürlichen Standort auch eine hohe Photorespiration, die nahe bei 50 % der Gaswechselaktivität liegt. Die hohe Strahlung am Standort führt auch zu einer starken Photoinhibition, besonders in den Nachmittagsstunden. Das ist vor allem in den älteren Blattabschnitten ausgeprägt und führt oft so weit, dass bereits ab Mittag der CO2-Gaswechsel negativ wird.

Herbivorie

Die Welwitschie dient vielfach als Futterpflanze für Pflanzenfresser, u. a. für Oryx-Antilopen, Zebras und Nashörner. Oryx-Antilopen reißen die Blätter vollständig aus der Hypokotylgrube heraus – wobei sie allerdings das Meristem nicht zerstören; so kann die Pflanze innerhalb einiger Jahre wieder nachwachsen. Auch Sandstürme können die Blätter stark schädigen.

Schutz

Die Welwitschie ist zwar nicht bedroht, aufgrund ihrer Bekanntheit jedoch gesetzlich geschützt. Sie ist auch im Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) aufgeführt; lediglich Samen und Sämlinge dürfen gehandelt werden.

Welwitschien in Europa

Welwitschien gedeihen auch in Europa, sie sind allerdings wenig frosttolerant (bis –6 °C). Sie sind in vielen botanischen Gärten zu sehen, werden aber auch privat als Zierpflanzen gehalten. Die Anzucht erfolgt aus Samen, die in Spezialhandlungen erhältlich sind. Jungpflanzen sind, wie auch im natürlichen Habitat, empfindlich gegen Pilze, deren Sporen besonders an Samen von Wildpflanzen haften. Ältere Pflanzen sind relativ unempfindlich, der Standplatz sollte jedoch ihrem natürlichen Habitat möglichst ähnlich sein, bessere Wasser- und Nährstoffversorgung ausgenommen.

 

Hier noch eine Beschreibung auf Englisch bei LLIFLE (auch mit vielen guten Fotos!); „Welwitschia mirabilis“ Text available under a CC-BY-SA Creative Commons Attribution License. www.llifle.com 14 Nov. 2005. 27 Dec 2018. </Encyclopedia/SUCCULENTS/Family/Welwitschiaceae/22991/Welwitschia_mirabilis>  :

Welwitschia mirabilis Hook.f.
Gard. Chron. 1862: 71 1862
Family: WELWITSCHIACEAE

Welwitschia mirabilis Photo by: Guillermo Rivera

This is one of the most rare plants on the earth. It is amazing how they can survive in that conditions! And how seedlings can establish.

Origin and Habitat: Welwitschia mirabilis is endemic of Namibia and Angola in a narrow strip, about 1000(-1200) km along up the coast from the Nicolau River (north Mossamedes or Namibe, Angola) to the Kuiseb River (Swakopmund, Namibia). The plants are seldom found more than 100 to 150 km from the coast, and their distribution coincides with the fog belt.

Common Names include:

ENGLISH: Tree Tumbo, Tumboa, Namibia’s Living Fossil
AFRIKAANS (Afrikaans): tweeblaarkanniedood

Description: Welwitschia mirabilis is a very curious relict gymnosperm with only a single pair of extremely wide, persistent adult leaves. Its barrel-shaped woody stem or crown (caudex) in the center is deeply imbedded in the ground and rooted by a very long tap root. During all its long life-cycle the hypocotyl continues to enlarge forming a short “trunk”, for this reason it is said it is a persistent seedling. It is a very long living plant and some specimens is assumed to be 1000 (or even more) years old. It is one of the most bizarre of all the seed plants often described as unlike any known plant on earth.

Subspecies, varieties, forms and cultivars of plants belonging to the Welwitschia mirabilis group

  • Welwitschia mirabilis Hook.f.: Male cones smooth, purplish brown, without evident wax cover; longer peduncles usually c. 5-11 cm long, secondary branches to 2 cm long; longest male cones 30-45 mm long; bract pairs overlapping about 2 mm, margin of bracts smooth. Distribution: Angola
  • Welwitschia mirabilis subs. namibiana Leuenb.: Male cones sculptured, glaucous green to salmon, with evident wax cover; longer peduncles c. 7-15 cm long, secondary branches to 7 cm long; longest male cones 20-30 cm long; margin of bracts slightly erose. Distribution: Namibia

Bibliography: Major references and further lectures

Cultivation and Propagation: Difficult to cultivate it is thought that it requires desert conditions and room to accommodate its long tap-root, so in cultivation they are mostly underwatered to prevent rot and often they die from underwatering, But be aware that Welwitschia are not succulent plants, so should not be allowed to dry completely at any time. During the summer, if grown in full sun they can be drenched thoroughly, allowing to become slightly dry between waterings, but care should be taken that the soil does not dry out completely. It is thought that they must have a very deep pot to thrive, but it is now known that they will live quite nicely in a standard depth pot. The will slow their growth when transplanted. During the natural resting period in winter, watering should be reduced, and increased again in late spring when the weather warms up again.